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Im Zeitraum 2018-2020 habe ich mich vermehrt mit sogenannten Vektor-Variationsungleichungen beschäftigt, die in ihrer einfachsten Form von folgender Gestalt sind: Finde ein Element \(x \in C\) derart, dass $$\langle A(x),y-x\rangle \notin -\text{int}(K)$$ für alle \(y \in C\) gilt. Hier sind \(X,Y\) zwei Banachräume, \(C \subseteq X\) eine nichtleere Teilmenge, \(K\subseteq Y\) ein Kegel mit nichtleerem Inneren und \(A:X\to \text{L}(X,Y)\) eine Abbildung. Diese weist jedem Element aus \(X\) eine lineare und beschränkte Abbildung \(A(x):X \to Y\) zu. Im Fall \(Y=\mathbb{R}\) vereinfacht sich die obige Vektor-Variationsungleichung zu einer klassischen Variationsungleichung, die schon ausgiebig in der Literatur studiert wurde.

Unter gewissen Bedingungen erlaubt die obige Vektor-Variationsungleichung eine hübsche geometrische Interpretation. Seien dazu \(C\) eine nichtleere, abgeschlossene und konvexe Teilmenge des \(\mathbb{R}^2\) sowie \(a^1\in C\) und \(a^2 \notin C\) zwei beliebige Punkte. Wir wollen \(x \in C\) mit $$\left( \langle x- a^1, y-x\rangle, \langle x- a^2, y-x\rangle\right) \notin \, – \text{int}(\mathbb{R}_{\geq 0}^2)$$ für alle \(y\in C\) finden. Dies ist äquivalent dazu, einen Punkt \(x \in C\) so zu finden, dass der Abstand zwischen \(x-a^1\) und \(x-a^2\) gleichzeitig minimal wird. Hier wird Minimierung im Sinne davon verstanden, dass es unmöglich ist, den Abstand zu \(a^1\) (bzw. \(a^2\)​) zu verringern, ohne gleichzeitig den Abstand zu \(a^2\) (bzw. \(a^1\)) zu vergrößern.

Die Untersuchung von Vektor-Variationsungleichungen führte zu folgenden Puplikationen: